Die Arbeit mit der Regression, also der Rückschau in die Vergangenheit, kann noch weit mehr beinhalten als nur die Reisen in frühere Leben (Reinkarnation).
Das Ziel der regressiven Arbeit ist es, Bewusstseinszustände zu schaffen, die es erlauben auf Wissen zuzugreifen, das im Wachbewusstsein nicht abgerufen werden kann.
Das hilft mir als Hypnosetherapeut mit dem Klienten Ursachen- / Lösungsorientiert zu arbeiten. Anders als in vielen anderen Therapieformen bekommt der Klient so die Möglichkeit, die damalige Situation entweder neu zu bewerten oder für sich abzuschließen.
Am Beispiel einer Trauersituation:
Der Klient saß vor mir und berichtete, dass er seit vielen Jahren eine tiefe Traurigkeit in sich spüre. Er schaffe es einfach nicht, soch wirklich an etwas zu erfreuen. Spaß zu empfinden ist nur schwer für ihn möglich. Und wenn doch, dann nur von sehr kurzer Dauer.
Eine wirkliche Ursache konnte bisher nicht ausgemacht werden. Er hoffe nun, dass eine Hypnose Klarheit bringen könnte, damit dieses Gefühl verschwindet.
Wir haben in der Hypnose mit der Regression gearbeitet und haben den Ursprung seiner “Traurigkeit” gefunden. Es war der Tod des Großvaters. Seit dieser Zeit trt die Schwermut immer wieder auf. Es stellte sich in der Hypnose heraus, dass der Klient sehr unter dem Verlust des Großvaters gelitten hat. Dies verstärkte sich scheinbar noch dadurch, das er nicht die Gelegenheit hatte, sich von dem toten Großvater zu verabschieden.
Der Klient hatte nicht die Gelegenheit, den Großvater nach dessen Tod noch einmal zu sehen. Die Beerdigung hat er nicht als Gelegenheit des Abschiedes wahrgenommen und so blieb sein Leben lang diese “Nachwirkung” der Trauer in ihm.
In der Regression war es ihm nun möglich, in dieser imaginären Trancewelt, die von Zeit und Raum befreit wirkt, sich noch einmal mit seinem Großvater zu treffen. Er sprach mit ihm und verabschiedete sich nun (emotional) von seinem Großvater, der ihm in dieser Hypnosesituation auch noch einmal bestätigte, dass nun alles gut sei und er sein Leben genießen soll.
Nachdem der Klient wieder aus der Hypnose heraus war, fühlte er sich unendlich erleichtert. Dies ist schon eine Weile her und seit dem geht es dem Klienten gut. Er hat wieder vollen sozialen Anschluss und hat sich sogar zu einer “Frohnatur” entwickelt.
Hypnosetherapeuten arbeiten in der Regression in der Regel rein intuitiv. Reine Suggestionsarbeit ist aus meiner Sicht hier nicht angebracht. Zu individuell sind die Erlebnisse und Lebensgeschichten der Menschen, die zu mir kommen.
Die Regression kann für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden:
- Ursachenforschung bei Problemen, die aus der Kindheit oder einem anderen Zeitpunkt dieses Lebens stammen
- Gezielte Erinnerung an bestimmte Momente (Zum Beispiel in der Kriminalpsychologie. Vorsicht aber vor dem „False-Memory-Effect“!)
- Rückführungen in frühere Leben
- Hypnoanalyse
- Timeline-Methode
Mit den Techniken der Regression kann auch die PROgression, also die Vorausschau in die Zukunft (vor allem zur Vorwegnahme von Therapieerfolgen), vorgenommen werden. Dieses Verfahren wird häufig auch Futurepace genannt.